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Mehr als Etiketten – warum Genres in der Literatur wichtig sind


Lesen Sie gern Romane? Wie die meisten Menschen greifen auch Sie wahrscheinlich nicht wahllos nach einem Buch. Häufig bevorzugen wir bestimmte Genres. Zum Glück ist das Reich der Belletristik äußerst vielfältig.

Bücher entführen uns in fremde Welten, lassen uns Emotionen im Geiste erleben, uns an den Gedanken verschiedenster Individuen teilhaben oder entführen uns sogar in die tiefsten Geheimnisse der menschlichen Seele. Genres sind wie eine Art Kompass, der uns durch die enorme Fülle an Geschichten navigiert. Dabei bestimmen sie nicht nur den Rahmen einer Story, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für Lesende, Schreibende und Verlage gleichermaßen.

 

In diesem Blogartikel zeige ich Ihnen anhand 5 wichtiger Aspekte, warum die Einteilung in Genres von Vorteil ist.

Lektorat Moosbuchner

1. Orientierung für Lesende

 

Menschen, die gern lesen, haben meist auch eine bestimmte Vorstellung davon, wie sie von einem Roman unterhalten werden möchten. Manche lieben es, von einer Geschichte in Atem gehalten zu werden, andere wollen dem Alltag in eine fantastische Welt entfliehen oder sich mit den Sinnfragen des Lebens beschäftigen. Ein Genre dient hier als erste Orientierung und zeigt, was man von einem Buch erwarten kann – sei es eine romantische Liebesgeschichte oder ein schauriger Horrorroman. Diese Einordnung ermöglicht es den Lesenden, gezielt nach literarischen Werken zu suchen, die ihrem Geschmack entsprechen.


2. Strukturhilfe für Schreibende

 

Während des Entstehungsprozesses einer Geschichte brauchen Schreibende bestimmte Anhaltspunkte, um die Story zu formen. Genres bieten eine nützliche Struktur, an der sich Schreibende orientieren können. Jedes Genre – Subgenres eingeschlossen – hat bestimmte Leitfäden und Regeln, die das Erzählen einer Geschichte erleichtern können. Beispielsweise sind Krimis meist um das Lösen eines Mordfalles herum aufgebaut, während in Liebesromanen die Liebe und ihre Hindernisse im Vordergrund stehen. Die Rahmenbedingungen eines Genres unterstützen die Schreibenden durch eine bestimmte Richtung, während genügend Spielraum für Originalität und Kreativität bleibt.


3. Erwartungshaltung der Lesenden

 

Genres dienen nicht nur als Orientierungshilfe, sondern sind auch die Grundlage der Erwartungen bei den Lesenden. Horrorfans wollen beispielsweise die Gänsehaut bzw. das Gefühl des Gruselns erleben, während Liebesroman-Lesende auf emotional greifbare Figuren und Romantik hoffen. Schreibende können diese Erwartungen nutzen, um die Lesenden näher an die Geschichte zu ziehen – oder auch die Hoffnung der Zielgruppe bewusst brechen, um Spannung und Überraschung zu erzeugen. Das Einhalten bestimmter Regeln vermittelt den Lesenden ein Gefühl von Sicherheit, während kreative Wendungen und Neuerungen innerhalb des Genres Spannung und Interesse aufrechterhalten.


4. Vermarktung eines Romans

 

In der Buchbranche – also auch für Verlage – sind Genres ein wichtiges Marketinginstrument. Bücher lassen sich nun einmal leichter verkaufen, wenn sie einer bestimmten Kategorie zugeordnet werden können. Ein Thriller spricht eine ganz andere Gruppe von Lesenden an als ein historischer Roman oder eine Fantasy Geschichte. Die klare Einteilung nach Genre hilft, die Bücher an die richtige Zielgruppe zu bringen. Dies geschieht durch gezielte Werbung, passende Buchcover oder Empfehlungen im Buchhandel.


5. Subgenres

 

Genres haben bestimmte Richtlinien, doch diese sind keineswegs streng zu befolgen. Sie bieten neben dem Rahmen für die Orientierung auch Raum für Experimente. Schreibende haben hier viele Möglichkeiten. Einige der erfolgreichsten Bücher spielen bewusst mit Genrekonventionen oder kombinieren verschiedene Genres, um etwas Neues zu kreieren. So entstehen Subgenres wie z. B. Romantasy, Romantic Thrill oder Historischer Krimi.


Fazit

 

In der Buchwelt sind Genres eindeutig mehr als nur Etiketten. Sie dienen als Leitfaden für Lesende und Schreibende gleichermaßen, bieten Struktur und schaffen und bedienen Erwartungen. Ebenso ermöglicht es die Einteilung in Genres, Romane an die richtige Zielgruppe zu bringen. Doch trotz ihrer Regeln bieten Genres ausreichend Spielraum für Kreativität, was die literarische Vielfalt fördert. Egal, ob Sie ein Buch schreiben oder lesen möchten – Genres helfen Ihnen, sich in der unendlichen Welt der Geschichten zurechtzufinden.

 

 

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