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Schreibmythen und ihr Wahrheitsgehalt


Viele von Ihnen haben sicherlich schon davon gehört: Mythen, die sich um die Welt des Schreibens ranken. Doch oft schaden diese mehr als sie nützen, denn sie können zu Frust bei den Schreibenden führen, Blockaden hervorrufen oder die Kreativität hemmen.

Lektorat Moosbuchner

In diesem Blogartikel werfe ich für Sie einen Blick auf 5 der bekanntesten Schreibmythen und erkläre, warum sie Unsinn sind.


Mythos Nr. 1: „Man benötigt eine spezielle Schreibsoftware, um ernsthaft zu schreiben.“

 

Es ist ein weit verbreiteter Glaube, dass man nur mit meist teurer Software oder bestimmten Programmen wirklich schreiben kann. Ja, manche Programme können durch ihre verschiedenen Features eine Unterstützung sein, z. B. bei der Strukturierung eines Romans, doch viele Menschen schreiben erfolgreich mit einfachen Textverarbeitungsprogrammen oder sogar direkt in ein Notizbuch. Und egal, wie viele geniale Tools eine Software beinhaltet, der Prozess des Schreibens ist stets gleich.


Mythos Nr. 2: „Wer erfolgreich sein will, muss täglich schreiben.“

 

Ein weiterer Irrglaube ist, dass ernsthaft Schreibende jeden Tag an ihren Projekten arbeiten müssen. Doch der kreative Prozess ist stets individuell und sieht für jeden Menschen anders aus. Manche schreiben täglich, während andere es bevorzugen, in Wochenabschnitten zu arbeiten. Beides ist völlig in Ordnung. Wichtig ist nur, dass Sie Ihre persönliche Routine finden und an dieser festhalten.


Mythos Nr. 3: „Man muss talentiert geboren werden, um schreiben zu können.“

 

Interessanterweise kursiert diese Vorstellung auch heute noch unter den Schreibenden. Dieser Mythos zeichnet ein Bild der „Auserwählten“, die mit dem Talent des Schreibens geboren sind und als einzige dazu in der Lage sind, erfolgreich Romane zu veröffentlichen. Genau wie in anderen kreativen Bereichen des Lebens kann es durchaus sein, dass das Schreiben manchen Menschen leichter oder schwerer fällt. Doch beim Schreiben handelt es sich um ein Handwerk, das durch Übung stets weiterentwickelt werden kann. Das Ziel dabei ist es, den eigenen Stil zu finden und zu verfeinern. Kreative Schreibkurse liefern hier hervorragende Unterstützung.


Mythos Nr. 4: „Schreiben ist eine einsame Tätigkeit.“

 

Die Vorstellung, Schreibende würden isoliert und allein arbeiten müssen, hält sich hartnäckig in den Köpfen der Menschen. Schon lange ist dieser Mythos jedoch widerlegt, denn es gibt unzählige Communities, Workshops und (Online-)Schreibgruppen, die es ermöglichen, Gleichgesinnte kennenzulernen und in einen wertvollen Austausch zu gehen. Ebenso gibt es Schreibbuddys, die sich zum gemeinsamen Schreiben treffen. Wer natürlich trotzdem lieber allein schreiben möchte, kann dies selbstverständlich immer noch tun. Beide Varianten sind völlig in Ordnung. Hauptsache ist, dass Sie sich damit wohlfühlen.


Mythos Nr. 5: „Der erste Entwurf muss perfekt sein.“

 

Dieser Mythos ist äußerst widerstandsfähig und nur schwer von Schreibenden fernzuhalten. Er sorgt dafür, dass viele Menschen regelrecht gelähmt werden, wenn der Erstentwurf nicht genau ihren Vorstellungen entspricht. Dies kann Angst und Schreibblockaden zur Folge haben.

 

Daher lassen Sie es sich gesagt sein: Eine Rohfassung ist nie perfekt – auch nicht bei den erfolgreichsten Schreibenden!

 

Sehen Sie Ihren ersten Entwurf einfach als Fundament an, auf das Sie weiter aufbauen können. Schreiben ist stets ein Prozess, der Überarbeitung und Veränderung erfordert. Erlauben Sie sich daher zunächst, unvollkommen zu sein. Geben Sie sich ganz dem Schreibflow hin, ohne sofort perfekt sein zu müssen. Der Feinschliff passiert erst in der Überarbeitung.


Fazit

 

Schreibmythen sind manchmal einschüchternd und frustrierend, aber es ist wichtig, dass Sie sie immer hinterfragen, um sich schließlich von ihnen zu befreien. Alle Schreibenden gehen ihren eigenen Weg. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ im kreativen Prozess. Lassen Sie sich also von kursierenden Mythen nicht aufhalten, sondern finden Sie Ihren eigenen Weg des Schreibens. Und vergessen Sie nicht: Jeder Schritt auf dieser Reise ist wertvoll und unterstützt Sie bei der Suche oder der Weiterentwicklung Ihres Schreibstils und Ihrer Routinen.

 

 

Sie haben Ihr Manuskript beendet und sind auf der Suche nach einem professionellen Lektorat? Oder fühlen Sie sich noch unsicher bei der Überarbeitung und möchten Unterstützung bei diesem Prozess? Ich helfe Ihnen gern mit einem Lektorat, Korrektorat oder einem individuellen Coaching. Kontaktieren Sie mich direkt über mein Anfrage-Formular oder schreiben Sie an mail@lektorat-moosbuchner.de.